Bambus - der exotische Gartenschmuck

Vor allem in der chinesischen Gartenkunst wird dem Bambus eine große Bedeutung beigemessen. Hierzulande findet er als Hecke und Bodendecker, Innenhofbegrünung und Sichtschutz Verwendung. Auch als Wintergartenbegrünung und Kübelpflanze wird der Bambus immer beliebter.

Herkunft und Standort

Aus Amerika und Asien oder Australien kommen sie – die zahlreichen Bambus-Arten, die es inzwischen hierzulande gibt. Einige Arten wachsen in hohen Gebirgen und sind dort nicht frostempfindlich. Kurzzeitig können sie sogar Temperaturen von bis zu minus 20 Grad Celsius verkraften. Weit verbreitet in den Gärten Mitteleuropas sind hier beispielsweise die Sorten Fargesia und Phyllosstachys. Die meisten Arten aber mögen es warm und sind in unseren Breiten nur im Sommer grün.

Diese Pflanzen wollen hoch hinaus

Viele Bambusarten zeichnen sich durch eine beeindruckende Wachstumsgeschwindigkeit aus. Vor allem die Arten, die hierzulande im Frühling immer wieder neu austreiben, erreichen innerhalb eines Sommers stattliche Wuchshöhen von mehreren Metern. Einige Arten können sogar bis zu 30 Zentimeter am Tag in die Höhe schießen. Soll der Bambus geerntet werden, wird er in den heimischen Gefilden bis zu drei Jahre stehen gelassen, damit die Stiele ausreichend verholzen. Denn dann sind sie äußerst stabil und werden in manchen asiatischen Gegenden sogar für Baugerüste verwendet.

Bambus als Zierpflanze

Hochwachsende Bambus-Arten sind für die Einzelstellung im Garten wie geschaffen. Sie werden dabei wie Ziergräser eingesetzt. Besonders interessant: Farblich sind die Halme von Sorte zu Sorte verschieden; es gibt sogar mehrfarbige Arten, wie die gelb-grün-Gestreiften.
Doch neben ihrem hohen Zierwert werden die Bambus-Pflanzen auch gerne als Hecken eingesetzt. Immergrüne Sorten wie „Standing Stone“ oder „Campell“ eignen sich dafür besonders gut. Solche Hecken verleihen jedem Garten einen ganz eigenen, exotischen Charme.

Bambus: prächtiges Gras aus Asien

In seiner Heimat Südostasien trifft man immer wieder auf Bambushaine, die so dicht wachsen, dass das Sonnenlicht kaum den Boden berührt. Die Blätter des Bambus treffen sich über gepflegten Wegen und vermitteln dem Wanderer das Gefühl, durch einen grünen Tunnel zu schreiten. Allenthalben singen herrliche Vögel und die exotischsten Tiere hangeln sich von Pflanze zu Pflanze durch das unendliche Grün.

Mit diesem Bild kann man zwar nicht jeden Gartenbesitzer glücklich machen, es vermittelt aber einen guten Eindruck dessen, was die Faszination dieses Grases ausmacht. Im Gegenteil fürchten sogar manche Gärtner die Wuchsfreude der Wurzeln und setzen deshalb eine Rhizomsperre ein, um des Wachstums Herr zu werden, und beschneiden regelmäßig Rhizome und Halme.

Zahmer Bambus

Aber nicht alle Bambusarten breiten sich derart aus, und wer einen begrenzten Platz zur Verfügung hat, kann auf die horstig wachsenden Fargesia zurückgreifen. Diese werden, je nach Sorte, zwischen 1,5 und 6 Metern hoch, sodass Ihnen auch in dieser Gattung eine große Auswahl zur Verfügung steht. Da viele der mehr als 80 verschiedenen Fargesia -Unterarten aus dem Hochland Chinas und Vietnams stammen, sind sie im Allgemeinen frostverträglich und können ohne weiteres bei uns überwintern. Sie beleben den winterlichen Garten mit ihren immergrünen Blättern und bieten im Frühjahr Vögeln Platz zum Nisten. Diese Pflanzen vermehrt man am einfachsten, indem man die Wurzelstöcke teilt.

Unendliche Möglichkeiten in Garten und Park

Durch die Vielfältigkeit der verschiedenen Bambusarten können Sie die verschiedensten Funktionen und Standorte im Garten einnehmen. So gibt es die bodendeckenden Pleioblastus -Arten, die mit ihren grünen oder panaschierten, also gestreiften Blättern teilweise sogar schattige Bereiche des Gartens schön dekorieren. Sie werden je nach Art zwischen 20 und 80cm hoch und können auch als niedrige Hecken gepflanzt werden.

Größer wachsende Arten werden gerne als Windschutzhecken gepflanzt, oder dienen als immergrüner Sichtschutz. Das können zum Beispiel Sasaella sein, die mit 1-2m Höhe im wahrsten Sinne des Wortes noch überschaubar sind, aber auch die etwa 4-6m hoch werdenden Phyllostachys , die dementsprechend nicht nur in der Höhe genug Platz brauchen, sondern deren Rhizome gleichermaßen schnell wachsen und daher auch ein großes Areal benötigen, um nicht jedes Jahr erneut an ihre Grenzen zu stoßen.

Einige Phyllostachys -Arten können in sehr warmen Regionen Wuchshöhen von 20 m erreichen, dies ist allerdings in unseren Breiten nur in Ausnahmefällen zu erwarten.

Die Bambus-Pflege

Bambus zeigt sich im Allgemeinen recht pflegeleicht. Doch da er dazu neigt, sich ungehemmt auszubreiten, sollte man einige wertvolle Tipps beachten.

Bodenansprüche
Bambus hat einen hohen Nährstoffbedarf, weshalb auch die Verwendung von entsprechendem Bambus-Substrat empfohlen wird. In jedem Fall sollte der Bambus zweimal jährlich mit einem stickstoffreichen und salzarmen Spezialdünger gedüngt werden. Die Düngergaben sollten im Frühling sowie im Spätsommer erfolgen. Eine gute Wasserversorgung muss gewährleistet werden, damit der Bambus gut wächst.

Winterschutz
Soll ein immergrüner Bambus im Freien überwintern, empfiehlt es sich, das Laub mit einem Vlies abzudecken. Dazu gibt es spezielle Hüllen. Denn sonst kann nicht nur der Frost, sondern auch die Wintersonne Schaden anrichten. Steht der Bambus in einem Topf müssen auch die Wurzeln geschützt werden. Hierzu eignet sich eine Kokosmatte sehr gut. Nicht nur für Bambus-Pflanzen, sondern auch für andere Gräser und Stauden, die über den Winter hochgewachsen stehen bleiben, empfiehlt sich überdies das Anbinden.

Ordnung halten
Beim Pflanzen außerhalb von Kübeln sind Rhizomsperren zu empfehlen, damit der Bambus nicht über kurz oder lang den gesamten Garten überwuchert. Diese kann aus Folie bestehen, die jedoch relativ dick und stabil sein sollte. Diese lässt sich nach Bedarf anpassen, damit die Hecke eine besondere Gestalt annimmt.
Übrigens: hat man einen Bambus im Garten, lässt sich mit den verholzen Stielen allerhand anfangen. Werden diese im Herbst geerntet und über den Winter getrocknet, sind sie im nächsten Jahr für allerlei Dekoratives zu benutzen. Außerdem lassen sich auch Pflanzen damit anbinden.

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